Digitale Vergänglichkeit

Was bleibt nach der Zerstörung oder Veränderung auf Dateiebene von digitalen Bildern?
Es kann etwas Neues, völlig Überraschendes, Andersartiges, manchmal auch Gewöhnungsbedürftiges und auf seine ganz eigene Art Attraktives entstehen.

Bei den Fotografien dieses Projektes wurden auf der Dateiebene einzelne Zeichen gelöscht oder durch andere ersetzt, wie es auch bei einem defekten Speichermedium der Fall sein könnte.

 

Obwohl die Bilddatei immer noch zu mehr als 99 Prozent dem Original entspricht, ist vom ursprünglichen Bild nur noch sehr wenig oder gar nichts mehr erkennbar. Durch den Eingriff entstehen teils völlig neue Farben und Strukturen, die scheinbar den Blick auf eine digitale Welt hinter den ursprünglichen Bildern erlauben.

Die auf diese Art zerstörten Bilder werden zum Teil von der Bildbearbeitungssoftware nicht mehr als gültige Dateien erkannt und können dadurch nicht mehr mit jedem Bildbetrachter dargestellt werden. Einige sind instabil und weisen bei erneutem Öffnen plötzlich neue Veränderungen auf, verlieren diesen anderen Zustand möglicherweise aber beim darauffolgenden Öffnen wieder.

In diesem Projekt geht es auch um die vermeintliche Sicherheit im Bezug auf eine Archivierung über lange Zeit bei der Digitalisierung in der Fotografie und von Kulturgütern allgemein sowie die Notwendigkeit geeigneter Konzepte zur digitalen Langzeitarchivierung.